Das Ding mit dem Anfangen

Die ersten Schritte sind immer holprig, wenn man aber tausend erste Schritte auf einmal machen will, endet das schnell auf dem Boden der Tatsachen.

 

Wie jetzt grade auf meinem Instagram Channel zu sehen war, habe ich mich endlich mal den Grundlagen der Animation gewidmet.
Ich hab's lange aufgeschoben, nicht weil ich keine Lust drauf hatte, sondern weil die Uni mich zur Zeit sehr einnimmt, aber vor allem, ja vor allem, weil ich Angst davor hatte.


Aber warum Angst, ShaSha? - Fragt ihr euch jetzt bestimmt.
Oder auch nicht, denn ich glaube viele Menschen können das nachvollziehen.
Beginnt man etwas neues, versucht etwas zu lernen oder umzusetzen, was man vorher noch nie so durchlebt hat, kann das angsteinflößend sein.
Bei mir kommt ein gewisser Perfektionismus hinzu, der mich unglaublich schnell verzweifeln lässt, wenn etwas nicht auf anhieb so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe.


Wuhuu, doppelte Angst!
Deshalb habe ich mir für meinen ersten Animationsversuch hier ein Tutorial gegeben. Tutorials haben wenig Ansprüche an einen, besonders, wenn man sich eins für die ganz grundlegendsten Sachen sucht. Früher habe ich keine Tutorials angesehen, sondern nur meine absoluten Idole beliebäugelt.
Und das war einer meiner größten Fehler...

Es ist mir irgendwie immer noch unangenehm meine alten digitalen Versuche irgendwem zu zeigen, obwohl man sie mit Sicherheit immer noch irgendwo auf meiner verstaubten Facebook Seite finden kann. 

Aber darum geht es mir grade gar nicht.

Ich wollte meine Anfänge in der digital art als Beispiel dafür nehmen was passiert, wenn man zu viel von sich erwartet.
Wie gesagt, keine Tutorials, nur die Vorstellung von tollen Artworks a lá Reyhans Artworks oder Sakimichan.
Ein fatal hoher Anspruch, wenn man dann sowas wie die vier hier produziert.

Ohhh... ihr wollt gar nicht wissen was für Heulkrämpfe und Wutausbrüche mein 13 jähriges Ich damals hatte...

 

Aber mein Perfektionismus (und meine Faulheit - böse Kombo) war nunmal nicht die einzige Hürde.
Ich glaube eines der schlimmsten Dinge, die jeder Künstler schonmal erlebt hat ist, ein Projekt anzufangen und nach Stunden, vielleicht sogar Tagen zu bemerken, dass es absoluter crap ist. (In manchen Fällen können Programmabstürze das gleiche Gefühl hervorrufen, allerdings ist das natürlich kein Selbstverschulden.)
Und da haben wir, so weit ich es für mich selbst reflektieren kann, das Problem, das alles zum Stillstand bringt.


 

Die Angst vor dem Scheitern

Also eine so große Angst davor seine Zeit zu verschwenden und nach vielen Stunden Mühe gnadenlos niedergeschmettert zu werden, dass man, oder zumindest ich, einfach gar nicht erst anfängt.
Und selbst, dass ich mittlerweile einen so großen Sprung gemacht habe, wie man hier sieht, in einem Bereich in dem ich noch vor ein paar Jahren kein Fünkchen Hoffnung für mich gesehen habe, hält mich nicht davon ab den gleichen Fehler wieder und wieder zu begehen. Wenn auch nicht in solchem Ausmaß.

ABER es ist ein großer Schritt zu erkennen, dass es ein Fehler ist gar nicht erst anzufangen.
Ich bin noch lange nicht am Ziel oder nahe dran alles umzusetzen, was ich mir vorgenommen hatte. Ich will animieren, 3D modellieren, Gitarre lernen, elektronische Musik produzieren, Streamen, YouTube Videos machen, Bücher schreiben und noch so unfassbar viel mehr.

Und Leute... ich wollte einen Blog beginnen. Und hier bin ich.

Also geht, schreitet voran und verwirklicht eure Träume!
Wenn ich faule Socke das schaffe, dann könnt ihr das auch.

01.06.2019